Mit der DJI Matrice 400 hebt der chinesische Drohnenriese DJI seine Enterprise-Serie auf ein neues Level – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Wir haben die neue Plattform unter die Lupe genommen und uns gefragt: Ist die M400 wirklich die Antwort auf die steigenden Anforderungen in Inspektion, Rettung, Kartierung und Industrie 4.0?
Erster Eindruck – kompromisslos professionell
Schon beim ersten Auspacken wird klar: Die DJI Matrice 400 ist kein Spielzeug und keine semiprofessionelle Drohne – sie ist ein präzises Werkzeug für komplexe Aufgaben. Die massive Bauweise, das wetterfeste Design (IP55) und die modulare Struktur lassen keinen Zweifel: Diese Drohne ist gemacht für harte Einsatzbedingungen und anspruchsvolle Anforderungen.
Der Aufbau ist durchdacht, die Steckverbindungen robust, das neue O4 Enterprise-Übertragungssystem reagiert schnell – selbst in störanfälligen Umgebungen. Die RC Plus 2 Fernbedienung mit integriertem Display liefert gestochen scharfe Livebilder und umfangreiche Steuerungsmöglichkeiten.
Flugverhalten – kraftvoll, präzise, ausdauernd
Im Test punktet die M400 mit einer maximalen Flugzeit von 59 Minuten – vorausgesetzt, man nutzt leichte Payloads wie die Zenmuse H30T. Die Flugstabilität ist auch bei Wind erstaunlich präzise, was vor allem in der Nähe von Stromleitungen oder in bergigem Gelände essenziell ist.
Mit einer horizontalen Geschwindigkeit von bis zu 25 m/s bewegt sich die Matrice 400 schneller als viele Wettbewerber. Steig- und Sinkgeschwindigkeiten von 10 bzw. 8 m/s ermöglichen auch in zeitkritischen Einsätzen eine dynamische Navigation.
Sensorik – sehen, fühlen, ausweichen
Ein echtes Highlight ist die neue Sensorik-Ausstattung: LiDAR und mmWave-Radar ergänzen die Hinderniserkennung auf Linienniveau. In Kombination mit thermaler und visueller Modell-Erkennung sowie der intelligenten AR-Projektion (z. B. Rückflugpfade, Karten, Objektverfolgung) bietet die Drohne ein beeindruckend umfassendes Lagebild in Echtzeit.
Dank automatisierter Flugmodi wie „FlyTo“, „Smart Track“, „Cruise“ und „Power Line Follow“ gelingen auch komplexe Einsätze mit minimalem manuellem Eingreifen – das spart Zeit und reduziert Risiken für Personal und Gerät.
Payload & Kompatibilität – offen für viele Aufgaben
Die Matrice 400 unterstützt bis zu sieben Payloads gleichzeitig und ist vollständig kompatibel mit Zubehör wie Zenmuse S1 Spotlight, V1 Speaker oder Drittanbieter-Erweiterungen (z. B. LiDAR-Mapping-Systeme). Wer zusätzliche Rechenleistung benötigt, kann auf DJI Manifold 3 setzen – ein leistungsstarker Onboard-Computer zur Echtzeitanalyse.
Besonders relevant für Behörden und BOS-Einsätze: Die Plattform unterstützt auch Tethered Battery Systems, also eine netzgebundene Stromversorgung für stationäre Überwachung mit unbegrenzter Flugzeit.
Zubehör – viel mehr als nur Akkus
Auch beim Zubehör hat DJI nachgelegt: Die neuen TB101 Akkus bieten nicht nur bis zu 400 Ladezyklen, sondern auch eine deutlich verbesserte Energiedichte. Mit dem BS100 Ladehub lassen sich drei Akkus gleichzeitig aufladen, was die Einsatzbereitschaft massiv erhöht. Der neue Cellular Dongle 2 ermöglicht zusätzliche Kommunikationssicherheit – ideal bei Ausfällen oder abgelegenen Einsatzorten.

Einsatzgebiete – Vielseitigkeit in der Praxis
Ob Energieversorgung, Bauwesen, Katastrophenschutz oder Landwirtschaft – die M400 fühlt sich in nahezu jedem Bereich zu Hause:
- Stromleitungen & Solarfelder werden präzise inspiziert
- Baustellen lassen sich in Echtzeit vermessen und dokumentieren
- Feuerwehren und Behörden erhalten ein verlässliches Aufklärungssystem für dynamische Lagen
- Wissenschaft & Umweltforschung profitieren von der offenen Sensorintegration und Positionsgenauigkeit
Fazit – ein Werkzeug für die neue Realität industrieller Einsätze
Die DJI Matrice 400 ist keine klassische Drohne mehr, sondern ein vollwertiges Luftsystem für datenbasierte Entscheidungsprozesse. Sie vereint Ausdauer, Präzision, Sensorik und Sicherheit in einer Plattform, die sich flexibel an die Bedürfnisse moderner Arbeitswelten anpasst. Besonders beeindruckend: Trotz ihrer Kraft bleibt sie einfach steuerbar – ein klarer Pluspunkt für alle Einsatzkräfte, die im Feld unter Druck stehen.
Wer also eine industrielle Drohne sucht, die mehr als nur gute Bilder liefert, sondern ein Partner im operativen Alltag ist, wird an der Matrice 400 kaum vorbeikommen.
FAQ zur DJI Matrice 400
1. Welche Schutzart hat die DJI Matrice 400 und kann sie bei Regen fliegen?
Die DJI Matrice 400 ist IP55-zertifiziert und somit gegen Staub und Strahlwasser geschützt; bei Regen mit mehr als 100 mm in 24 Stunden sollte jedoch nicht geflogen werden, da die Schutzklasse mit der Zeit durch Abnutzung abnehmen kann.
2. Wie funktioniert das Sensorsystem der DJI Matrice 400 zur Hinderniserkennung?
Die Drohne nutzt ein fortschrittliches System aus omnidirektionaler Sicht, LiDAR, Infrarotsensoren und mmWave-Radar, um Hindernisse in Echtzeit zu erkennen – selbst Stromleitungen bei bis zu 25 m/s.
3. Wie hoch ist die maximale Nutzlast der DJI Matrice 400?
Die M400 unterstützt eine Gesamtnutzlast von bis zu 6 kg, auch bei gleichzeitiger Verwendung aller drei Gimbal-Anschlüsse – zertifizierte Drittanbieter-Nutzlasten eingeschlossen.
4. Unterstützt die DJI Matrice 400 Netzwerk-RTK und Relaisfunktionen?
Ja, sie unterstützt sowohl Netzwerk-RTK über WLAN der Fernsteuerung als auch die Relais-Funktion, bei der das Signal an ein zweites Fluggerät weitergeleitet werden kann.
5. Welche Akkulösung nutzt die DJI Matrice 400 und ist ein Schnellstart möglich?
Die M400 verwendet einen einzelnen TB101-Akku und kann dank eingebautem Kondensator bei Akkuwechseln unter 45 Sekunden sofort weiterfliegen, ohne neu zu starten.